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Gemeinschaftsprojekt
Rhein-Neckar
„La Vida“
Freundeskreis für
eine neue Kultur
Warum?
Gemeinschaften stellen eine
Ergänzung zu bisher gewohnten Lebensformen dar. Sie sind keine Erfindung der
Neuzeit, sondern geschichtlich betrachtet - in Form von Clans, Sippen, Stämmen,
Dorfgemeinschaften - eigentlich der Regelfall.
Es gibt viele Errungenschaften
und positive Aspekte unserer heutigen Kultur. Diese gilt es zu würdigen, zu
erhalten und auszubauen. Andererseits beruht die heutige Zivilisation zu einem
großen Teil auf Gewalt, Angst,
Ungerechtigkeit und Kurzsichtigkeit. Die Wissenschaft ist sich einig, dass
unter Beibehaltung bisheriger Wirtschaftsweise die Lebensgrundlagen auf diesem
Planeten drastisch abnehmen und in ca. 200 Jahren zerstört sind.
Wir wünschen uns Alternativen zum bestehenden Konsumalltag und vielen
Aspekten des herrschenden Wertesystems.
Die (Um)weltkrise steht in
Zusammenhang mit einer „Inweltkrise“ bei Menschen der materiell entwickelten
Länder. Viele sind unglücklich, fühlen sich entwurzelt und leiden unter der
Anonymität zwischenmenschlicher Beziehungen. Ihnen fehlen positive
Zukunftsvisionen, Gemeinschaft, sinnvolle Aufgaben, Körperkontakt, sexuelle
Erfüllung, Geborgenheit, ....
Wir sind eine Gruppe von Menschen
mit der Vision einer angst- und gewaltfreien Lebenskultur und Interesse u.a. an den
folgenden sechs Themen. Uns interessiert die Frage: „Wie schaffen wir einen
vertrauensvollen Raum, in dem jede/r so sein kann wie er/sie ist?“ Dies wollen
wir verbinden mit der Vision einer nachhaltigen Kultur, basierend auf einem
vielfältigen Netzwerk solidarischer Gemeinschaften. Motto: „Es muss doch mehr
als alles geben!“
Kinder
Die Kinder sind die Zukunft
dieser Erde. Sie gehören uns nicht. Es sind vollwertige, eigenverantwortliche
Menschen. Sie sind uns anvertraut um ihnen einen Schutzraum und Anregungen zur
Entfaltung ihrer Potentiale anzubieten. Sie brauchen Kontakt zu
Persönlichkeiten, die sie wahrnehmen und ihre Größe sehen, andere Kinder und
das Gefühl der Geborgenheit in ihrem Lebensumfeld. „Es braucht ein ganzes Dorf,
um ein Kind großzuziehen“ (Sobonfu Somé)
Wir möchten Kindern diesen Raum
für Entfaltung und Liebe geben.
Spiritualität
Spiritualität liegt außerhalb der
Materie und der nachvollziehbaren Gedanken. Spiritualität ist die Kraft unseres
Wissens um die Verbundenheit mit der Natur und dem Sein, ist die Besinnung auf
unsere Wurzeln und unsere innere Kraft. Die Öffnung dafür befreit uns von
rationalen Ängsten und gibt uns Ruhe. Wahre Spiritualität tritt nicht in
Konkurrenz zur Wissenschaft sondern erweitert ihren Horizont.
Wir öffnen uns für die
Spiritualität.
Politik
Politik ist die Wissenschaft vom
Volk. Deshalb sind alle Entscheidungen, die viele Menschen betreffen,
politisch. Unser Konsumverhalten ist z.B. politisch. Es kann verheerende
Auswirkungen haben wenn politische Entscheidungen von wenigen getroffen werden
und unreflektiert von vielen übernommen werden. Diese Welt braucht kritische
Menschen, denen das Wohl der Menschheit am Herzen liegt, die wissen was sie
selbst wirklich wollen und sich für die Aussöhnung von Beidem einsetzen. Die
Basis für politisches Handeln ist für uns ein soziales Netzwerk, das sich im
Fluss und Austausch mit anderen Personen und Gemeinschaften entwickelt.
Das Wohl anderer Menschen liegt
uns am Herzen.
Ökologie
Diese Erde ist einmalig. Die Lebensvorgänge haben sich zum Nutzen aller in vielen Jahrmillionen als
Kreisläufe gebildet. Sinnvolle Ökologie ist immer eine Ökologie vielfältiger
Lösungen und Möglichkeiten. Die Vielfalt des Lebens ist notwendig für den
Erhalt des Gesamtsystems. Was wir der Natur oder ihren Geschöpfen antun, tun
wir letztendlich uns selber an.
Wir wollen die Schönheit und
Schöpfungskraft der Natur achten und bewahren.
Gemeinschaft
Der Mensch ist ein Rudeltier.
Fehlt ihm die Gemeinschaft von Menschen denen er sich zugehörig fühlt, wird er
krank. Individuelle Entwicklung und das Entstehen von Gemeinschaft gehen Hand
in Hand und sind kein Widerspruch. Gemeinschaft wird bestimmt durch
gegenseitiges Vertrauen und Offenheit und zeigt, wo sie funktioniert, einen
gemeinsamen Wachstums- und Entwicklungsprozess. Dazu bedarf es eines hohen
Maßes an Transparenz über die grundlegenden geistigen, emotionalen und
körperlichen Bedürfnisse. Davon unberührt ist der Wunsch nach Individualität
und persönlichem Rückzugsraum - auch ein Wald besteht aus vielen
eigenständigen Bäumen.
Wir möchten selbstverantwortlich
in Gemeinschaft leben.
Liebe
Die Liebe ist eine universelle Kraft. Entweder ist der
Mensch im Zustand der Liebe oder im Zustand der Angst. Die Liebe ist eine
Fähigkeit und bezieht sich nicht nur auf ein Objekt. Inwieweit ein Mensch seine
Liebesfähigkeit entwickelt hat, erkennt man daran wie er allgemein mit anderen
Lebewesen umgeht und ob er sich für diese Welt interessiert. Im Laufe eines
Lebens kann man viele Menschen lieben. Eifersucht ist menschlich und begründet
sich in unseren alten Genen, Besitzdenken, unerfüllter Sexualität oder
fehlendem Gefühl von Geborgenheit/ Sicherheit. Wenn ich im Zustand der Liebe
bin, freue ich mich über schöne Begegnungen eines geliebten
Menschen.
Wir streben den Zustand der Liebe
an.
Stand: 21.8.2001
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